ärm wie dr Wääch | arm wie der Weg; sehr arm - An und auf einem Weg wächst nicht viel. Arme Bauern waren oft auf das Abweiden von Wegen angewiesen. | |
Böess dann scheijßt noch männech Kroah, die höck noch kejnen Aasch hätt. | Bis dahin scheißt noch manche Krähe, die heute noch keinen Arsch hat, also noch nicht lebt. - Bis dahin vergeht noch viel Zeit. | |
Botter dech, botter dech, et jitt kej besser Köent wie mech. | sinngem. zum Rahm im Butterfass: "Nun werd schon zu Butter, nun werd schon zu Butter! Denn es gibt kein besseres Kind als mich. - Butterdrehen war eine eintönige Geduldsarbeit, die oft bis zu einer Stunde dauern konnte. | |
Dä hätt e deck Fell. | Der hat ein dickes Fell. - Der kann etwas einstecken. | |
Dä hätt seng Schöefjer em Trü-e. | Der hat seine Schäfchen im Trockenen. - Der hat seinen Teil erreicht. | |
Dä jejt draan wie Ferkelswellem. | Der geht mächtig ran. - Der handelt unbeherrscht. | |
Dä kreit dr Bru-etkorf hu-er jehange. | Dem wird der Brotkorb höher gehangen. - Der wird kürzer gehalten. - Der Brotkorb wurde hoch gehangen, um ihn vor Mäusen zu schützen. | |
Dä kreit et Fell jejärwt. | Dem wird das Fell gegerbt. - Der wird ordentlich verdroschen. | |
Dä licht sech en et Jeschier. | Der legt sich ins Geschirr, ins Zeug (Zaumzeug). - Der packt kräftig zu. | |
Dä öess düer wie en Jeät. | Der ist dünn wie eine Gerte - dünn wie eine Bohnenstange. | |
Dä öess en en joot Heck jebeijßt. | Der hat Glück gehabt. - Durch Fliegen geplagt, rannte das Vieh oft in eine Hecke, um die Plagegeister los zu werden. Mit viel Glück war es eine gute Hecke. | |
Dä öess esou verlade, wie en Mous em Meälsack. | Der ist so emsig, wie eine Maus im Mehlsack. - Der ist übermäßig geschäftig. | |
Dä öess vam Lämmes jeböess. | Der ist nicht ganz gescheit. | |
Dämm jeng et va Kante. | Dem ging die Arbeit schnell von der Hand. | |
Dämm kaan ech noch Poal haale. | Dem kann ich noch gegenhalten. - Dem bin ich noch gewachsen oder gleichwertig. | |
Dän öess esou doauf wie Bu-enestrüh. | Der ist dumm wie Bohnenstroh. - Der ist sehr dumm. | |
Dat jejt op kejn Köhhout. | Das geht auf keine Kuhhaut. - Das ist zu viel. | |
Dat öess net op dengem Möess jewaaß. | Das ist nicht auf deinem Mist gewachsen. - Das hast du nicht selbst ausgedacht. | |
De Kaar öess verfahre. | Die Karre ist verfahren. - Die Sache ist schiefgegangen, oder sie nimmt kein gutes Ende. | |
De Köh sen em Schaade. | Die Kühe weiden auf fremdem Grundstück, richten also Schaden an. | |
De Köh senn aafjeschloan. | Die Kühe geben weniger Milch. | |
De Köh stoan trüh. | wörtl.: Die Kühe stehen trocken, d. h.: sie geben keine Milch mehr und werden eine Zeit lang vor dem nächsten Kalben nicht mehr gemolken. | |
de Sänzel kloppe | die Sense klopfen - dengeln | |
De Weggt brängt de Last. | Die Weite bringt die Last. - Erst die Entfernung, über die man eine Last zu tragen hat, zeigt deren tatsächliches Gewicht. | |
Die doon och dr Möess höennen erüss. | Die sind auch nicht mehr als andere Leute. | |
Die haan üwwer de Sträng jeschloan. | Die haben über die Stränge geschlagen. - Die haben sich daneben benommen. | |
Die Koh hätt Stäches beij sech. | Die Kuh hat einen Fremdkörper (z. B. Nagel) aufgenommen, der nicht abgeht. | |
Die verdroan sech wie Katz on Hond. | Die vertragen sich wie Katze und Hund. - Die zanken sich ständig. | |
Die zanken sech wie de Kesselsflecker. | Die zanken sich wie die Kesselflicker. - Die streiten sich ständig und lauthals. | |
Doa jitt vill leddech Strüh jedreisch. | Da wird viel leeres Stroh gedroschen. - Da wird viel unbedeutendes Zeug geredet. | |
Doa kräht kejne Hahn noa. | Da kräht kein Hahn nach. - Die Sache macht kein Aufsehen. | |
Doa kreie mech kejn zehn Peäd hin. | Da bekommen mich keine zehn Pferde hin. - Ich bin unter keinen Umständen dazu zu bewegen. | |
Doa oess dr Sack des Bännels net wert. | Da ist der Sack nicht wert, dass man ihn zubindet. - Die Sache ist nicht der Rede wert. | |
doll wie e Kaarerad Dat jonk Fraumensch üss dr Stadt öess doll wie e Kaarerad. |
doll wie ein Karrenrad - verliebt, verrückt Das junge Fräulein aus der Stadt stellt sich ganz verrückt an. |
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E loach doa, wie en jefreckte Jellert. | Er lag da, wie eine verendete Goldammer. - Er war total fertig. | |
E seijt üss, wie e jeröeppt Hohn. | Er sieht aus, wie ein gerupftes Huhn. - Er sieht ganz zerzaust aus. | |
E stoon doa, wie e verschöjdert Hohn. | Er stand da, wie ein gescheuchtes Huhn. - Er stand ganz einsam und eingeschüchtert da. | |
Ech sen es satt, wie kaaler Eerz. | Ich hab es satt. - Es steht mir bis zum Hals. | |
Ech woss menger Hänn net aanzeschloan. | Ich wusste nicht, wo ich anfangen oder zuerst anpacken sollte. | |
en jooden Huff doon Mr haan noch ejne jooden Huff ze doon, dann öess dr Woan voal. |
ein gutes Stück Arbeit schaffen; auch: mit Geschick etwas tolles geleistet haben Wir haben noch ein letztes Stück Arbeit zu schaffen, dann ist der Wagen voll beladen. |
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En Katz liert net mouse, on en Frau liert net house, böess se Jonge hätt. | Eine Katze lernt nicht mausen, und eine Frau lernt nicht hausen, bis sie Junge bzw. Kinder hat. - Eine Frau lernt erst wirtschaften, wenn Kinder da sind. | |
En öess et föneft Rad aam Woan. | Er ist das fünfte Rad am Wagen. - Er ist überflüssig. | |
enhaan, erenhaan Noch zwi-en Wöen, dann haan mr et Heu en. |
die Ernte eingebracht haben Noch zwei Wagen, dann haben wir die Heuernte eingebracht. |
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et Fell jejärwt kreie Op dr letzter Musik ze Kerpe haan mr joot et Fell jejärwt krich. |
das Fell gegerbt kriegen - verhauen werden Auf der letzten Tanzveranstaltung in Kerpen sind wir gehörig verhauen worden. |
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Et Heu öess joot. | Das Heu ist gut. - Das Heu ist trocken zum Einfahren. | |
Et jejt op dr Aas üss. | Es geht bis aufs Letzte hinaus. | |
Et kütt hell; et kütt deüster. | Es kommt hell; es kommt dunkel. - Es klart auf (z. B. nach Gewitter); es verdunkelt sich durch aufziehende Regen- oder Gewitterwolken. | |
Et öess alles ejnt. | Es ist alles einheitlich. - Es ist alles mit Regenwolken bedeckt. | |
Et öess en dr Maach. | Es ist in der Mache. - Es ist in Arbeit. | |
Et öess kej Fürakunns. | Es geht nicht voran. | |
Et schneggt. | Es ist eine schneidende Kälte. - Die Arbeit geht zügig von der Hand. | |
Et zücht sech janz zoo. | Es zieht sich zu. - Der Himmel bewölkt und verdunkelt sich. | |
E-will haan mr dr Rään. | Jetzt haben wir den Regen. - Jetzt haben wir die Bescherung. | |
Hän hätt kej Köend on kej Röend. | Er hat kein Kind und kein Rind. Er hat niemanden. | |
Heij lieren de Kroae oos noch kenne. | Hier lernen die Krähen uns noch kennen. So sagte man, wenn man in einem bestimmten Feld noch über längere Zeit zu tun hatte, z. B. bei der Kartoffelernte. | |
Jank ens öm de Köh! | Geh, treibe die Kühe weg, wo sie nicht weiden dürfen! | |
Jedöllech Schoaf joan vill en dr Stall. | Geduldige Schafe gehen viele in einen Stall, d h.: Auch bei beengten Verhältnissen findet sich immer noch ein Plätzchen. | |
jedöllech wie e Schoaf Wat micht üere Pazient? Och, dä öess jedöllech wie e Schoaf. |
geduldig wie ein Schaf - ganz geduldig Wie geht es dem Patienten? Ach, er ist ganz geduldig. |
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Jeld wie Heu Die Löck haan Jeld wie Heu. |
Geld wie Heu - gut gestellt, reich Die Leute stehen sich sehr gut. |
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jet vam Peäd verzelle Dou kaans mr jet vaam Peäd verzelle. |
etwas vom Pferd erzählen - jemanden anflunkern Du kannst mich nicht anflunkern. |
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Jott hellef öch - Jott dank öch! | Gott helfe dir - Gott danke dir! Gruß und Gegengruß bei der Arbeit, zuweilen auch die Antwort: "Menschenhöllef wäre besser". | |
Loss se ens iddereje! | Lass sie (die Gespannskühe) mal wiederkäuen, mach mal Pause! | |
Maach de Peäd net scheü. | Mach die Pferde nicht scheu. -Immer langsam | |
Maach dr ens aan! | Mach dir mal eine Pfeife an, mach mal Pause! | |
Möet dämm öess net joot Ki-eschte ääße | Mit dem ist nicht gut Kirschen essen. - Mit dem ist nicht gut auszukommen. | |
mööd wie en Hond Wenn mr dr janzen Daach em Bösch jeschafft hätt, öess mr oawends mööd wie en Hond. |
müde wie ein Hund - sehr müde Wenn man den ganzen Tag über im Wald gearbeitet hat, ist man abends total müde. |
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Mr stoan doa, wie en Bock vür em Berch. | Wir stehen da, wie ein Bock vor einem Berg. - Wir stehen völlig ratlos vor einer Sache. | |
Nääl möet Köpp maache | Nägel mit Köpfen machen - etwas resolut erledigen | |
on wenn et Heujaffele räänt Mir maachen die Ärbet fäedech, on wenn et Heujaffele räänt. |
und wenn es Heugabeln regnet - wie es auch kommt Wir machen unsere Arbeit fertig, egal was kommt. |
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Säu sen Säu | Schweine sind eben Schweine. Der Spruch wurde gelegentlich auch auf Menschen übertragen, z.B. nach durchzechten Nächten. | |
Se frääße wie de Scheüeredreischer. | Sie essen wie die Scheunendrescher. - Sie essen viel und mit Heißhunger. | |
Se haan sech en de Woll krich. | Sie haben sich in die Wolle gekriegt. - Sie sind aneinander geraten. | |
Wään üss em Joaer jejt, jitt schejf aanjeseen. | Wer aus dem Jahr geht, wird schief angesehen. Gemeint ist das Gesindejahr, welches vom 2. Februar (Pöntelsdaach) bis gegen Ende des Jahres ging. | |
wenn all Streck reijße | wenn alle Stricke reißen - wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind | |
ze Fell joan | zu Felde, also ins Feld gehen | |
ze Poss on ze Peäd | mit vollem Einsatz |